Tarifreform im MVV / MVG – nicht besser

Tja, das soll nun also der große Wurf sein: 7 anstatt 16 (!) Tarifzonen in München ab dem 15.12.2019.

Nur zum Vergleich, London hat 6 Hauptarifzonen (plus drei extra/weit weit draussen) bei 9 Millionen Einwohnen.

Tokyo hat im Innenstadtbereich mit knapp 10 Millionen Einwohnenern eine (Zahl: 1!) Tarifzone und wenn man sich auf die Tokyo Metro beschränkt einen Tagesfahrpreis von knapp 5 Euro (!) – wohl gemerkt für den Gesamtbereich wo zehn Millionen Menschen leben (bei uns wäre das vermutlich bis Nürnberg reichend)

New York (8,5 Millionen Einwohner) hat eine Zone und man zahlt flat in eine Richtung 2,75US$ pro Fahrt .

Immerhin hat dies München nun auch geschafft, eine Zone im Innenstadtbereich – die allerdings nicht Zone 1 heißt, wie sonst überall, sondern „Zone M“(üll?) – bei einem Zehntel der Einwohner von Zentral-Tokyo allerdings – welch‘ Reform! Die angeblich größte Tarifreform seit 1972! Wenn in dieser Geschwindigkeit weiter optimiert und reformiert wird, haben wir ca. um das Jahr 2144 ein zum Teil „sinnvoll“ reformiertes Öffentliches Nahverkehrs-System. Super gemacht MVG & MVV, klopft Euch selbst auf Eure überbezahlten Schultern!

Die dümmste Entscheidung war allerdings Einzelfahrkarten teurer zu machen – wieso dass denn!? Sollen den Autofahrer noch weniger gelegentlich mal Busse, Bahn und Tram benutzen? Seit Ihr denn total bescheuert? Wieso zahlen wir überhaupt Eure Gehälter?!? Ihr solltet Anti-Boni erhalten und 150% Eures Gehaltes zurückzahlen – alle Entscheidungs-Beteiligten – für diese (nicht sorry) saudummen Entscheidungen.

Ich kenn‘ mich ja nicht mit viel aus, aber Öffentliche Verkehrsmittel benutze ich seit +30 Jahren regelmäßigst hierzulande, aber auch z.B. in zuvor genannten tatsächlichen Weltstädten. Nirgendwo ist das System so umständlich, kompliziert und auch teuer wie in der selbst betitelten „Weltstadt mit Herz“.

Ich kann Euch auch sagen was eine tatsächlich Reform gewesen wäre, anstatt diese Krankheit der Zone und Tarife weiter zu pfuschen:

  1. Streifenkarte: WEG DAMIT
  2. Nur noch zwei Zonen: Außenzonen in eine (!) Zone zusammenfassen: Innenraum + Außenraum, oder Zone 1+2 – schon mal gelesen, oder? Ja auf dem alten Plan, den mit den 16 Zonen wo sich die Zonen 1+4 Innenraum und 6-16 (WTF!) sich Außenraum schimpften.
  3. Einzelfahrkarte Erwachse 2.- Euro oder von mir aus auch 3.- Euro, Tageskarte 5 Euro
  4. Kinder (bis 18 Jahre!) Einzelfahrkarte 1.- Euro, Tageskarte 2 Euro
  5. Erwachse ab 65 Jahre zahlen dasselbe wie Kinder. man entwickelt sich ja schliesslich wieder zurück.
  6. Monatskarte Erwachsene: 50 Euro
  7. Monatskarte Kinder: 20 Euro
  8. Aussenzone kostet dasselbe wie die Innenzone, wenn man innen+außen haben will, kostet es 25% mehr.
  9. Zone „M“ umbenennen in Zone 1 (welcher Dumpfbacken-Unternehmsberater ist denn auf diesen Dreck gekommen, schon mal etwas von international verständlichen Standards gehört, verkriech‘ Dich wieder ein Deinem traurigen Berater-Loch!)

Piece of cake.

Dann gilt es sich noch um die Sonderfälle zu kümmern, die Sozialkarte ok, scheint sinnvoll, die dazwischen wohnen und in überlappenden Gebieten – klar, das ist nicht einfach,

ABER BESSER ALS DIESER NEUE MIST und die Pseudo-„Reform“.

Was für traurige, erbärmliche Vereine diese Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV).

PS: ja, die Zone 1, aka Zone M, hat für viele auch einen positiven Vorteil mit Einsparungen von bis zu über 10% im Monat, das ist gut, aber halt nicht der große Wurf.

PPS: Es wird tatsächlich einen neue Streifenkarten für Jugendliche eingeführt, die heisst „Streifenkarte U21“, darf aber eben nicht gefahren werden, wenn man 21 ist, sondern gilt von 15-20 – nur um alle noch mehr zu verwirren, also einen dritte Streifenkarte, crazy… quasi einen Anti-Reform.