Elektrifizierung der Bahn – mit Batterien

Wir leben in 2019 und die meisten denken vermutlich, dass die Elektrifizierung der Bahn eigentlich abgeschlossen ist, aber weit gefehlt: In Deutschland sind knapp 50% (!) der Bahnstrecken nicht elektrifiziert, dort fahren dann Dieselloks und selbst in Österreich existieren noch 25% nicht-elektrifizierte Bahn-Strecken.

Die ÖBB startet nun in Kooperation mit Siemens einen Test mit zu Elektrotriebwagen umgebauten Dieselloks. Diese sind mit Lithium-Titanat-Batterien (LTO-Technologie) bestückt, welche angeblich 15 Jahre lang nicht ausgetauscht werden müssen – eine Lok „lebt“ wohl 30 Jahre, so dass nur ein Akkuwechsel notwenig wäre.

Bereits vor einem knappen Jahr angekündigt startete der Zug nun in einen befristeteten Live-Test, bis Ende September 2019 – dann wird entschieden ob mehr Akku-Bahnen angeschafft werden.

Die japanische Bahn, Japan Railway, testet aktuell den bereits elektrifizierten Shinkansen N700S („Supreme“) mit Notfall-Batterie. Diese soll den Bau von Brücken und Tunnel ohne aufwendige Oberleitungstechnik ermöglichen – ebenso wie bei Erdbeben und ähnlichen Umwelt-Katastrophen/-Einflüsse Oberleitungsschäden überbrücken können und die Passagiere sicher ans Ziel bringen. Hier wird wohl auch eine lithium-ionen Batterie verwendet. Weitere Informationen zum N700S, welcher übrigens zu Tokyo 2020 fahren soll, sowie ein interessanter Vergleich zum N700A, unter anderem hier (Nein, ich kann leider kein japanisch, aber mit technischen Hilfsmitteln „verstehe“ ich bis zu ca. 40%;).

In Baden-Württemberg wiederum wird aktuell ein Akku-Hybrid-Zug getestet, der Mireo ebenfalls von Siemens wie das Ministerium für Verkehr vor einigen Tagen mitteilte.