75 Jahre Atombomben-Abwurf

Am 6. August 1945 um 8:15 und 17 Sekunden Ortszeit (1:15 MEZ) wurde die erste Atombombe auf ein ziviles, sogenanntes KriegszielHiroshima – abgeworfen. Drei Tage später folgte der Abwurf der fast doppelt so starken und giftigeren Plutonium-Bombe auf Nagasaki am 9. August 1945 um 11:02.

Insgesamt forderten diese zwei Atombomben hunderttausende Tote und ich erinnere mich an Beschreibungen aus dem Buch Hiroshima – Memories of a Survivor von Komura Rummel Sachi, eine damals achtjährige Überlebende des Hiroshima-Angriffs – nach dem Krieg übrigens mit Ihrem kanadischen Ehemann nach Vancouver, Kanada migriert, wo Jakob Sie, Ihren Mann und die beiden Töchter als Gastgeber-Familie kennenlernen durfte – in dem Buch heißt es unter anderem zu den Ereignissen:

…die verwundeten Opfer. Ihre angesengten Kleider schlotterten wie Lumpen um ihre Leiber. Abgelöste Haut hing an ihren Händen. Die Haare standen ihnen zu Berge oder waren weg. Niemand konnte mehr erkennen wer wer war. Sie schwankten hin und her, Weinen, Schreien, Trauer. Die Geistern gleichenden Gestalten stapften vorbei mit ihren verbrannten Klamotten, ihre Körper von Brandwunden aufgedunsen.

Quelle: Buch „Hiroshima – Memories of a Survivor“ von Komura Rummel Sachi, in einer deutschen Übersetzung von Volker Riegger

Der Geruch der brennenden Körper war furchtbar. Man konnte kaum atmen. Aber niemand hat deshalb geklagt. Ich war nah dran mich zu übergeben. Ich stand einfach da und schaute ins Feuer.

Quelle: Buch „Hiroshima – Memories of a Survivor“ von Komura Rummel Sachi, in einer deutschen Übersetzung von Volker Riegger

In dem Buch, sowie in einem hier verlinken Vortrags-Artikel wird auch ein sehr trauriges Gedicht Ihres Cousins Yo zitiert, welcher als zehnjähriger die Zeilen „A Sad Memory“/“Traurige Erinnerungen“ schrieb und als Vollwaise überlebte. In dem Gedicht beschreibt er, wie schön es doch wäre, wenn er neben seinen Eltern sein könnten, wenn es keinen Krieg gegeben hätte, wenn seine Mutter nicht von der Atombombe pulverisiert worden wäre und es endet mit: „Kein Krieg mehr, ich habe genug davon.“

Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Links:

Mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki brach ein neues Zeitalter an. Wie veränderte die Atombombe die Welt?

Quelle: radioWissen | BR2: Kontrolle oder Overkill? – Wie die Atombombe die Welt veränderte

1945 warfen die USA Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ab. Die Begründung damals: So wurde Japan zur Kapitulation gezwungen und der Zweite Weltkrieg verkürzt. Heute gibt es Zweifel an diesen Annahmen.

Quelle: radioWissen | Bayern 2: Hiroshima und Nagasaki – Atombomben auf Großstädte

Hiroshima ist ein Mahnmal gegen Atomwaffen. Doch die Erinnerung an den Atomangriff von 1945 geht zurück, genauso wie die Abrüstungsbemühung.

Quelle: 75 Jahre nach Hiroshima: Wenn der Atombombenabwurf in Vergessenheit gerät

PS: Drei Wochen vor den Atomwaffen-Abwürfen über Japan, am 16.7.1945, zündete das US-Militär eine erste Atombombe bei den „Trinity-Tests“ im Bundesstaat New Mexiko.

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